Einsatz im Hochwassergebiet
Im Juni 2013 wird Bayern von der größten Hochwasserkatastrophe aller Zeiten heimgesucht. Einsatzkräfte der Ortsgruppe Olching rückten ebenfalls aus um in den Ortschaften Freilassing, Kolbermoor sowie Deggendorf den betroffenen vom Hochwasser zu helfen.
Hier eine Timeline mit den wichtigsten Ereignissen:
Sonntag, 2. Juni
Der erste Hilferuf erreicht uns am Sonntag Vormittag von den Kräften vor Ort in Freilassing. Das Wasser bedroht ein Wohngebiet welches nun evakuiert werden muss. Die Einsatzkräfte vor Ort reichen hierzu jedoch nicht aus. Der Wasserrettungszug (WRZ) formiert sich zunächst am Park- und Rastplatz Irschenberg. Von dort aus rückt der geschlossene Zug ab in das Schadensgebiet Freilassing
Montag, 3. Juni
Gegen 02:00 Uhr Morgens, nach nun schon mehr als 16 Stunden Dauereinsatz führen die Einsatzleiter aus Freilassing ein kritisches Gespräch mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz in Rosenheim / Kolbermoor. Es wird beschlossen dass der Wasserrettungszug noch in dieser Nacht nach Kolbermoor verlegt. Die fahrt nach Kolbermoor gestaltet sich durchaus schwierig da viele Autobahnen und Bundesstraßen (insb. am und um den Chiemsee) aufgrund des Hochwassers nicht befahrbar sind.
Um ca. 04:30Uhr erreicht der Zug schließlich Kolbermoor. Die Lage hier stellt sich zunächst nicht ganz so dramatisch dar, da der sich der zugewiesene Aufstellungsort nicht direkt am Schadensgebiet befindet. Während des wartens auf einen Einsatzauftrag bietet sich ein kleiner Lichtblick: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma REWE öffnen Ihre Filiale eine Stunde vor der regulären Öffnungszeit und versorgen die knapp 40 Einsatzkräfte mit Lebensmitteln und Getränken.
Kurz darauf ein Auftrag für den Hochwasserzug: Evakuierung einiger Anwohner. Der Einsatz führt ins Stadtgebiet von Kolbermoor. Die evakuierung wird mit Kollegen der Bergwacht und einem bereits am Einsatzort befindlichen WRZ durchgeführt. Anwohner die nicht akut gefährdet sind und/oder die Evakuierung verweigern verbleiben nach Rücksprache mit der Gesamteinsatzleitung in deren Anwesen.
Nach zahlreichen weiteren Einsätzen wie Verkehrsunfällen und erneuten Evakuierungen endet der Einsatz für die Kräfte aus Olching und Fürstenfeldbruck gegen 18:00 Uhr.Zuvor wurde Horst Seehofer der bayrische Ministerpräsident erwartet, der sich selbst ein Bild der Lage vor Ort machen wollte.